Ernst Abbe wurde am 23. Januar 1840 als Sohn eines Fabrikarbeiters in Eisenach geboren. Trotzdem konnte er das Eisenacher Realgymnasium besuchen.
In den Jahren 1857 bis 1861 studierte er in Jena und Göttingen Mathematik und Physik.
Kehrte Abbe als Privatdozent an die Jenaer Universität zurück. Dort lernte er die Tochter seines Mentors, Elise Snell, kennen und lieben.
heirateten beide, ein Jahr später wurde die erste Tochter Margarete (Grete Unrein) geboren
Erblickte die zweite Tochter Paula das Licht der Welt.
Neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität Übernahm Ernst Abbe 1866 den Auftrag von Carl Zeiss, den Mikroskopbau auf eine wissen-schaftliche Basis zu stellen.
So entwickelte er in den folgenden Jahren die physikalischen und mathematischen Gesetzmäßigkeiten, die der optischen Industrie entscheidende Impulse verliehen. Abbe, der bereits 1876 “stiller Teilhaber” des Unternehmens geworden war, übernahm 1889 nach dem Tode Carl Zeiss und der Zahlung einer Abfindung an dessen Erben die alleinige Betriebsführung.
Um den Bestand des Betriebes sicherzustellen und der Belegschaft und der Stadt Jena eine Gewinnbeteiligung zu ermöglichen, wandelte Abbe das Zeisswerk in eine Stiftung um. 1901 wurde dort als einem der ersten deutschen Betriebe der Achtstundentag eingeführt. “Zeissianer” genossen fortan den Anspruch auf bezahlten Urlaub, Witwen-, Invaliden- und Altersrente sowie zahlreiche andere Privilegien. Abbe setzte im Zeisswerk auf eine soziale Partnerschaft zwischen mündigen Arbeitnehmern und der Unternehmensleitung.
So entstand in Jena eine Stammbelegschaft, die hoch motiviert und mit dem entsprechenden technischen Wissen ausgerüstet bereit war, dem Druck der schnell wachsenden Industrialisierung stand zu halten. Der Jenaer Ehrenbürger Ernst Abbe starb hochverehrt am 14. Januar 1905.